Diversität und Rhetorik in Mittelalter und Renaissance

Diversität und Rhetorik in Mittelalter und Renaissance

Organisatoren
Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien (ZMR) der Ludwig-Maximilians-Universität, München; Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Münster; Deutsches Historisches Institut Rom
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.10.2009 - 16.10.2009
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Von
Berit Skock / Ida Becker / Pia Rudolph, Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien München

Am Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien (ZMR) beschäftigt sich seit einem Jahr eine interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe mit dem Phänomen „kultureller und religiöser Diversität in Mittelalter und Renaissance“. Dieses Themenfeld wurde im Rahmen einer Nachwuchstagung unter dem Aspekt der „Rhetorik“ erschlossen. Eingeladen waren 19 Doktoranden/innen und Postdoktoranden/innen der Fachrichtungen Geschichte, Philosophie, Germanistische Mediävistik, Mittellateinische Philologie und Musikwissenschaft aus Deutschland, Italien und den USA.

Im ersten Vortrag der Sektion „Aneignung und Diversifizierung von Rhetorik“ erörterte BERND POSSELT (München) die Aneignung spätantiker Rhetorik im frühen Mittelalter anhand des Werkes ‚De nuptiis Mercurii et Philologiae’ (5. Jahrhundert). Die rege Auseinandersetzung mit Martianus’ Werk in karolingischer Zeit sei in drei verschiedenen Glossenkorpora bezeugt, unter denen besonders die Glossierung des Remigius von Auxerre heraussteche, da sie als eigenständiger, vom Referenzwerk unabhängiger Text gelesen werden könne. Posselt machte in seinem Beitrag anhand des relativ spärlich glossierten Codex 193 der Kölner Dombibliothek (10. Jahrhundert) deutlich, dass hier der Martianus-Text selbst weniger als Speichermedium für weiterführende Erläuterungen diene, sondern stattdessen die Rezeption der artes liberales über den ausgelagerten Remigius-Kommentar erfolge.

CHRISTIAN KAISER (München) regte in seinem Vortrag die Revision des Bildes Georgs von Trapezunt in der Philosophiegeschichtsschreibung an. Dieser gelte seit jeher als streitbares enfant terrible unter den Humanisten des 15. Jahrhunderts und die Orientierung seiner ‚Rhetoricorum libri quinque’ an der Rhetorik der Sophisten passe nur zu gut in dieses Bild. Kaiser zeigte jedoch, dass sich Georg in diesem Werk eher an dem Rhetorikbegriff Ciceros orientierte und durch die Integration griechischer Vorbilder einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung der Rhetorik der Renaissance leistete.

MAXIMILIAN SCHUH (Münster) behandelte in seinem Vortrag das rhetorische Lehrwerk ‚Rhetorica’ von Paul Lescher, der an der Artistenfakultät der Universität Ingolstadt rhetorisch-epistolographische Lehrveranstaltungen abhielt. Leschers viel genutztes Lehrbuch zeige eine Diversität im Umgang mit rhetorischen Inhalten, übernahm er doch das didaktische Grundgerüst der mittelalterlichen Lehrtradition und versuche gleichzeitig mit der Einbindung von Zitaten antiker Autoren den humanistischen Stilidealen der Zeit Rechnung zu tragen, ohne die dabei entstehenden Widersprüche auszugleichen.

Im Zentrum des letzten Vortrags stand Alexander Huges ‚Rethorica vnnd Formularium Teütsch’ im Kontext der deutschsprachigen Rhetoriken des 16. Jahrhunderts. Huges Werk setzt – genauso wie andere Werke der Zeit – den Schwerpunkt nicht mehr auf die Theorie der Rhetoriklehre, sondern auf die Präsentation möglichst vieler verschiedener Mustertexte. In JAN HONs (München) Analyse wurde deutlich, wie sich die Rhetoriklehren den praktischen Bedürfnissen der kommunikativen Praxis fügten – eine Entwicklung, die durch den Medienwandel der Zeit (Buchdruck) begünstigt worden sei. Immer mehr habe ein Wissen an Bedeutung gewonnen, das enzyklopädisch erschließbar („registerfähig“) sein musste und einen praktischen Nutzen für das Abfassen von Briefen haben sollte.

Die zweite Sektion wurde von MONIKA KIRNER (München) mit einem Vortrag über Wulfstans ‚Sermo ad Anglos’ eröffnet. Sie nahm damit das beginnende 11. Jahrhundert in den Blick und thematisierte zunächst die Ansiedlung der Skandinavier in England und Formen der Koexistenz mit der indigenen Bevölkerung zwischen Abgrenzung und Anpassung. Nach einem Überblick über den inhaltlichen Aufbau der Homilie wurden im Hauptteil des Vortrags die identitäts- und diversitätskonstituierenden Momente in Wulfstans Predigt aufgezeigt und herausgearbeitet, wie durch das (teilweise dem Altskandinavischen entlehnte) Vokabular gleichzeitig sowohl Diversitäten als auch Identitäten geschaffen wurden.

GEORG STRACK (München) wandte sich dem ausgehenden 11. Jahrhundert zu und ging einleitend auf die ungünstige Überlieferungslage von Reden und Predigten dieses Zeitraums ein. Dennoch konnte er exemplarisch anhand der bislang kaum beachteten Ansprachen Hildebrands/Papst Gregors VII. Übereinstimmungen zwischen „realen“ Reden in Synodalprotokollen und fingierten Redeakten in der Hagiographie aufzeigen. Zwar konkurrierten in der Geschichtsschreibung Bilder von Hildebrand/Gregor VII. als gelehrtem Redner und populärem Prediger, doch fänden sich quellenübergreifend Predigten über das Glaubensbekenntnis und Bezüge auf die Bildsprache des Feuers.

Den letzten Vortrag der Sektion bestritt SITA STECKEL (Münster), die Rhetorik als Argument im Streit zwischen etabliertem Klerus und Bettelorden an der Pariser Universität um 1250 beschrieb. Durch Reden und Schriften sei dabei eine Abwertung des jeweiligen Gegners und eine eigene Identitätskonstruktion verfolgt worden, so Steckel. Der Hauptakteur Wilhelm von St. Amour habe eine spezifische Strategie gegen die Bettelordenprediger entwickelt: Er habe insbesondere den rhetorischen Schmuck ihrer Predigten angegriffen, sie als Pseudo-Apostel der Endzeit stilisiert und ihnen Scheinheiligkeit unterstellt, während er sich selbst als prophetischen Prediger inszeniert habe.

Den Auftakt zur dritten Sektion mit dem Titel „Rhetorische Konstruktionen kultureller Diversität“ bildeten die Beobachtungen PAOLO ROSSOs (Turin), der darlegte, dass der Redekunst im akademischen Kontext nicht nur als Lehrgegenstand, sondern auch bei ritualisierten Anlässen des universitären Lebens eine entscheidende Rolle zugekommen sei. So habe sich die Rhetorik als ein Mittel der universitären Selbstrepräsentation entwickelt, das die Weitergabe von Traditionen und Wissen ermöglicht habe. Hierfür stellte Rosso das Beispiel des Juristen und Humanisten Catone Saco vor, dessen orationes insbesondere von deutschen Studenten gesammelt worden seien und in denen das – jede Diversität überwindende – Konzept einer „nobilità per scienza“ („Bildungsadel“) formuliert worden sei.

MANUELA KAHLE (München) beschäftigte sich vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen scholastischen Strömungen im sogenannten „Wegestreit“ und deren Positionierung zu den aufkommenden studia humanitatis mit funeralrhetorischen Schriften im Umfeld der Universität zu Heidelberg im 15. Jahrhundert. Die Grabreden auf Marsilius von Inghen und Kurfürst Friedrich I. ließen ein deutliches Beharren auf der Verwendung scholastischer Rhetorik und christlich geprägter funeralrhetorischer Topoi, sowie ein Ausblenden bestehender Konflikte erkennen. Dagegen lasse sich für die paratextuellen Ergänzungen ihrer Druckausgaben wiederum deutlich die Thematisierung und Verhandlung dieser Konflikte, das Erproben neuer humanistisch geprägter, eine enge Bindung an poetische Texte eingehender Rhetorik ausmachen, was eine Dualität explizit mündlicher und schriftlicher Rhetorik nahe lege.

NIKOLAUS EGEL (München) wandte sich der Rolle der Rhetorik auf dem Unionskonzil von Ferrara–Florenz im Jahre 1439 zu und zeigte, dass in der machtpolitisch dominierten Gesprächssituation des Konzils, auf dem die Positionen der orthodoxen Kirche und des Katholizismus sowie wirtschaftliche Interessen der Beteiligten unversöhnlich aufeinandergestoßen wären, der Einfluss der Rhetorik als persuasives Mittel gering gewesen sei. Dieses Faktum sei von den Teilnehmern des Konzils selbst, die in entweder neoplatonisch oder aristotelisch geprägten Rhetoriktraditionen verhaftet gewesen wären, wahrgenommen und vielfach metadiskursiv thematisiert worden.

Eine ganz neue Perspektive auf das Phänomen kultureller Diversität und Rhetorik entwickelte die Musikwissenschaftlerin VERONIKA STEIGER (München), die sich der Katalogisierung des mittelalterlichen Musikinstrumentariums in literarischen Texten widmete. In den betreffenden Textabschnitten sei die Diversität höfischer Unterhaltung modelliert worden. Als Gliederungsprinzip des musikalischen Inventars lasse sich nicht nur die Anordnung der Instrumente nach Klangerzeugung und Lautstärke, sondern auch ihre Differenzierung in bekannte und unbekannte, insbesondere aus dem arabischen Raum stammende, Tonwerkzeuge beobachten. Es konnte herausgearbeitet werden, dass die Strukturierung des Instrumentariums einerseits durch rhetorische Wendungen konventionalisiert war und andererseits das Prinzip der variatio die Semantisierung einzelner Instrumente mit geschlechtsspezifischen Eigenschaften ermöglichte.

Die vierte Sektion der Tagung wurde von JULIA KNÖDLER (München) eröffnet. Sie stellte zunächst topische Motive der in historiographischen Werken enthaltenen Feldherrenreden vor, untersuchte die Vorbildfunktion antiker Texte am Beispiel von Sallust bei Wilhelm von Poitiers und analysierte die Diversitätskonstruktionen von Selbst- und Feindbild in dieser Quelle und im Geschichtsepos des Petrus von Ebuli. Wichtige Elemente dieser Diversitätskonstruktion seien historische Argumente, geographische Verortung von Selbst- und Fremdgruppe, sowie die Entmenschlichung und Verweiblichung des Feindes und der Einsatz entsprechender Metabilder. Andere Formen der Motivierung zum Töten, wie z.B. die Aussicht auf Beute, würden vor dem Hintergrund der bellum iustum-Theorie in diesen, den Krieg nachträglich legitimierenden, Texten eine untergeordnete Rolle spielen.

MARTIN VÖLKL (Regensburg) befasste sich mit Diversitätskonstruktionen in Kriegsreden des Ersten Kreuzzugs, ausgehend von dem Aufruf Papst Urbans II. im Jahre 1095. In der von Chronisten in verschiedenen Versionen tradierten Kreuzzugsrede finde sich zwar die Polarisierung einer als ,Wir`-Gruppe semantisierten Christenheit, der das Konstrukt einer Feindgruppe von Muslimen gegenübergestellt werde, doch werde die scheinbare Homogenität der christlichen Eigengruppe durch die Darstellung verschiedener sozialer, kultureller und politischer Zugehörigkeiten, wie auch unterschiedlicher Handlungsmotive aufgebrochen. Andere Kriegsreden würden eine situative Adaption der in Urbans Kreuzzugspredigt vorgegebenen Gruppenkategorien belegen.

KAROLINE DÖRING (München) untersuchte rhetorische Konzeptionen von Identität und Alterität, in den sogenannten „Türkenreden“ nach dem Fall Konstantinopels 1453 und strich heraus, dass jene Reden mittels religiöser, kultureller und politischer Differenzierungen die Abgrenzung von Türken und lateinischem Westen konstruieren würden. Die religiöse Opposition von Christen und Muslimen manifestiere sich zudem als kultureller Gegensatz von angeblicher Kulturlosigkeit und unterstelltem Bildungshass der Türken gegenüber einer vermeintlichen kulturellen und zivilisatorischen Superiorität der Christenheit. Obwohl die Reden das Ziel eines Kreuzzugs gegen die Türken verfehlt hätten, würden sie ihr Wirkungspotential dadurch entfalten, dass sie als Druckerzeugnisse erfolgreich konserviert und vervielfältigt wurden. Somit würden sie über den historischen Kontext hinaus die Fortdauer der einmal konstatierten Diversitätskonstruktionen bewirken.

Der Beitrag STEFANIE RÜTHERs (Münster) bildete den gelungenen Abschluss des zweiten Tagungstages. Ausgehend von dem Faktum, dass Söldner eine zentrale Rolle in der mittelalterlichen Kriegführung spielten, zeigte sie zunächst, wie in Traktaten und Predigten, die den Typus des Söldners zu verurteilen suchten, rhetorische Allgemeinplätze ausgebildet wurden. Söldner würden durchgängig negativ konnotiert und diskreditiert, da sie nicht für höhere Ideale sondern gegen Entlohnung kämpften und zudem im Vergleich zu anderen eine erhöhte Bereitschaft zur Gewalt zeigen würden. Die Fremd- und Andersartigkeit des Söldnertums werde darüber hinaus durch die Zuschreibung sekundärer ethnischer und religiöser Merkmale semantisch aufgeladen, um die Abweichung von der Norm noch stärker zu betonen. Jener Mechanismus der Aus- und Abgrenzung der Söldner, so Rüthers These, habe eine Entlastungsfunktion erfüllt, da nunmehr zwischen einer legitimierten eigenen Kriegsführung einerseits (bellum iustum) und einer verwerflichen Grausamkeit der Söldner andererseits unterschieden werden könne.

FLORIAN HARTMANN (Rom) leitete den letzten Themenkomplex der Tagung ein, der sich mit „Diversität im Dialog“ - also politischer und diplomatischer Rhetorik - befasste. Er diskutierte anhand der oberitalienischen artes dictandi-Schriften des 12. Jahrhunderts die These, dass eben diese neben ihrer primären Funktion als Lehrwerke über das kunstgerechte Abfassen von Briefen auch kommunale Wertesysteme transportierten. Wichtig erschien ihm dabei der häufig wiederkehrende concordia-Gedanke, sowie der Appell an die Eintracht innerhalb der Stadt. Über diese allgemein verbindlichen Werte der Kommunen hätten die Autoren der artes dictandi letztlich Einheit und Identität gestiftet.

Im Anschluss behandelte JOHANNES BERNWIESER (München) exemplarisch die „Friedensrede“ des päpstlichen Legaten Hugolinos von Ostia, die ein frühes und seltenes Beispiel für diplomatische Oratorik des Hohen Mittelalters darstellt. Er habe sie 1218 in Cremona gehalten, um die Bürger von der Notwendigkeit zu überzeugen, sich in den Streitigkeiten mit Mailand der päpstlichen Gerichtsbarkeit zu unterwerfen. Als besonders bedeutsam erweise sich, dass Hugolino seine Ausführungen nicht als Predigt formuliert habe, sondern sich in Rededuktus, Aufbau sowie durch die iterative Thematisierung der städtischen Ehre an die Rhetorik städtischer Amtsträger anlehne. Durch diese rhetorische Strategie sei es ihm gelungen, die Bürger für sein Ziel zu gewinnen .

Den Schritt ins späte Mittelalter vollzog MIRJAM EISENZIMMER (München), die sich mit Marquard von Randeck beschäftigte, einem Gesandten Ludwigs des Bayern und Wortführer in mehreren Gesandtschaften, die sich um die Aussöhnung zwischen Kurie und König bemühten. Von ihm sind zwei vollständige Ansprachen überliefert, die beide als Gesandtschaftsreden im Rahmen eines päpstlichen Konsistoriums gehalten wurden. Ausführlich erörterte die Referentin Marquards zweite Rede aus dem Jahr 1337, die darauf abziele, eine Einigung mit dem Papst herbeizuführen. Zwar habe Marquard durchaus subtile rhetorische Strategien verfolgt, doch habe auch dies angesichts der politischen Lage nichts ausrichten können.

Im letzten Beitrag der Tagung stand Italien im 15. Jahrhundert im Mittelpunkt. BRIAN MAXSON (Johnson City, Tennessee) befasste sich mit den Verhandlungen zwischen Florenz und dem Königreich Neapel. Da das diplomatische Zeremoniell stets rhetorisch ausgefeilte Lobreden für den empfangenden Herrscher erfordert habe – selbst wenn dessen Politik im Gegensatz zu den politischen Interessen der Florentiner standen – seien diese gezwungen gewesen, die Spannung zwischen Ritual und Politik durch subtile Veränderungen in Form und Inhalt der Rhetorik auszugleichen, was an verschiedenen Beispielen (Leonardo Bruni, Giannozzo Manetti, Nello Martini, Giuliano Davanzati) demonstriert wurde.

In der Abschlussdiskussion wurde insbesondere die Problematik von Perzeption und Verschriftlichung rhetorisch gestalteter Oralität thematisiert und die Frage nach der Bedeutung der Sprecher gegenüber dem gesprochenen Wort in der Vormoderne aufgeworfen.

Die Vorträge der Nachwuchstagung haben deutlich gemacht, dass Rhetorik in Mittelalter und Renaissance häufig dazu verwendet wurde, um Identitäten zu bestärken und Differenzen zu konstruieren. Sie trug damit zu Phänomenen der „Diversität“ bei, doch war sie andererseits - gerade im politisch-diplomatischen Kontext - ein probates Mittel um Differenzen und Diversitäten zu überspielen. Selten nur erscheint „Vielfalt“ in den diskutierten Quellen als positiv konnotiert. Eine Ausnahme zeigten hier die Vorträge über rhetorische Lehrwerke. Hier ließen sich situativ immer neue Konzeptionen und Formen der Aneignung von „Rhetorik“ beobachten, was als zunehmende „Diversifizierung“ beschrieben werden kann. Die komplexen Bezüge von „Diversität“ und „Rhetorik“ sind damit sicherlich nicht erschöpfend behandelt und bedürfen weiterhin der interdisziplinären Diskussion.

Konferenzübersicht:

Sektion I: Aneignung und Diversifizierung von Rhetorik

Bernd Posselt (München), Martianus Capella. Spätantike Rhetorik und ihre karolingische Aneignung

Christian Kaiser (München), Georg von Trapezunts ‚Libri Rhetoricorum’:
Pluralistische Rhetorik im Kampf gegen Philosophie?

Maximilian Schuh (Münster), In dicendo et ornatus et copiosus. Zur Diversität der Rhetorik an der Artistenfakultät der Universität Ingolstadt im 15. Jahrhundert

Jan Hon (München), Alexander Huges ‚Rethorica vnnd Formularium Teütsch‘ im Kontext der deutschsprachigen Rhetorikschriften des 16. Jahrhunderts

Sektion II: Rhetorische Konstruktionen religiöser Diversität

Monika Kirner (München), Diversität und kollektive Identität in Wulfstans ‚Sermo ad Anglos’?

Georg Strack (München), Oratorik und Diversität im Zeitalter der Kirchenreform

Sita Steckel (Münster), Predigen über die Prediger. Religiöse Identität und Rhetorik im Kontext des Bettelordensstreits

Sektion III: Rhetorische Konstruktionen kultureller Diversität

Paolo Rosso (Turin), Retorica e itinera italica. Le orazioni accademiche per studenti stranieri composte presso l’Università di Pavia nel Quattrocento

Manuela Kahle (München), Scholastische Tradition und studia humanitatis. Funeralrhetorische Schriften Heidelberger Gelehrtenkreise des 15. Jahrhunderts

Nikolaus Egel (München), Rhetorik zwischen den Welten. Die Rolle der Rhetorik auf dem Unionskonzil von Ferrara-Florenz 1439

Veronika Steiger (München), Instrumens de toutes manieres. Zur rhetorischen Funktion und Entwicklung von Instrumentenkatalogen in der mittelalterlichen Literatur

Sektion IV: Diversität im Konflikt: Rhetorik des Krieges

Julia Knödler (München), Rhetorik mit Todesfolge. Legitimation von und Motivation zur Gewalt in mittelalterlichen Feldherrenreden

Martin Völkl (Regensburg), Christen, Pilger, Gotteskrieger – Heiden, Barbaren, Tyrannen. Diversitätskonstruktionen in Kriegsreden im Kontext des Ersten Kreuzzugs

Karoline Döring (München), Rhetorik und Politik im 15. Jahrhundert.
Die „Türkenreden“ und ihre Verbreitung im Druck

Stefanie Rüther (Münster), Die Gewalt der Anderen. Zur rhetorischen Verortung von Söldnern in der politisch-religiösen Semantik des Mittelalters

Sektion V: Diversität im Dialog: Politische Rhetorik

Florian Hartmann (Rom), Decet ergo cives cum civibus concorditer vivere. Ideal und Identität in kommunalen artes dictandi Oberitaliens

Johannes Bernwieser (München), Reden im hochmittelalterlichen Oberitalien

Mirjam Eisenzimmer (München), Marquard von Randeck. Ein Sprecher für Ludwig den Bayern an der Kurie

Brian Maxson (Johnson City, Tennessee), The Many Shades of Praise. Diversity in Epideictic Rhetoric in Diplomatic Settings


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